E-Bücher und E-LesegeräteE-Bücher und E-Lesegeräte
E-Books, die Zukunft des Lesens (Gunter Hille)

E-Bookreader

Vorzüge des E-Buches

Die Informations-Technologie mit dem Internet hat nach Gutenberg die zweite Bücher-Revolution bewirkt. Die gesamte Lesekultur ist offenbar im Wandel. Wir scheinen mit dem Internet auf dem Weg zu einer Gesellschaft des Lesens zu sein. Statistiken zeigen, dass “screen ager“, also junge Leute der Bildschirm-Generation, heute 30% mehr lesen als ihre Eltern früher, als angeblich alles besser war – sogar mehr Bücher! (Auch wenn es vielleicht nicht immer die richtigen sind, falls das die Pisa-Studie wirklich beweist.)

        "Nie kann ein Computer das fast erotische Gefühl des Kontakts mit dem edlen Papier eines gedruckten Buches, den Geruch von Druckerschwärze, den Blick in schwarze Schrift auf weißem Grund in scharfem Kontrast undundund ersetzen!" hört man gelegentlich. Ich halte die Meinung für ein Vorurteil aufgrund mangelnder Erfahrung mit den neuen Medien. Und das nicht nur, weil viele Bücher heute mehr nach Chemie als nach edler Druckerschwärze riechen. Wem Computerarbeit einmal in Fleisch und Blut übergegangen ist, der kann sich den überzeugenden Vorteilen eines elektronischen Buches kaum verschließen. Man kann es 24 Stunden an 7 Tagen der Woche sofort kaufen oder gratis herunterladen und verschlingen.

        Bibliotheks-Leser brauchen nicht auf die Rückgabe eines ausgeliehenen Buches zu warten, es abzuholen und zurückzubringen. Ein E-Buch verstaubt nicht. Lesesysteme können grundsätzlich folgende Funktionen bieten: Text und Grafiken können für persönlichen Geschmack und Lesefähigkeit während der Benutzung vergrößert oder verkleinert werden. Volltextsuche erlaubt Auffinden von erinnerten oder im Inhaltsverzeichnis oder Register vorgegebenen Begriffen durch Sprungmarken per Mausklick statt mühsamem Blättern. Lesezeichen und Markierungen können gesetzt, Unterstreichungen vorgenommen, Anmerkungen eingefügt werden. Direkt aus dem Text sind mit einem Anklicken und einer Tastenkombination Begriffe im Wörterbuch nach zu schlagen oder ihre Aussprache kann angesagt werden wie bei Babylon oder dem kostenlosen Programm LingoPad. Multimediale Inhalte wie bewegte Bilder und Ton-Effekte können eingebaut werden. Per Sprachausgabe-Funktion können ganze E-Book-Texte vorgelesen werden – angenehm für Autofahrer, Kinder oder Personen mit Sehschwäche. Drucken und Kopieren, Weitergabe von gekauften oder gratis heruntergeladenen Büchern an andere Nutzer ist möglich, aber nur, wenn das vom System freigegeben ist. Beim Bibliotheks-Verleih erlöschen bei Ablauf der Frist einfach die Zugriffsrechte auf dem Bildschirm des Entleihers. Rasche und kostengünstige Aktualisierung von Gesetzes-Sammlungen und Kommentaren, Lehrbüchern und technischem Wissen mit schnellem Aktualitätsverlust ist möglich. Kompakte Dateien erlauben umfangreiche persönliche Bibliotheken ohne großen Speicheraufwand, deren Bestand sortiert und nach Thema, Autor oder Titel durchsucht werden kann. Es ist die Lösung des Problems Reisen und Lesen – ohne Bücherkisten, Koffer zu schleppen, Buchhandlungen im Dorf, Leihbibliotheken in der nächsten Stadt zu suchen. Zahlreiche Grafiken, umfangreiche Tabellen, Zusatztexte, auf die Print-Verlage (also Hersteller von gedruckten Büchern) aus Kostengründen oft verzichten, können preisgünstig eingefügt werden.

        Gewiss werden Sie von Zeit zu Zeit auch Argumente hören wie "...mit einem Buch kann man sich überall hin setzen, legen, flätzen, Lesen geht im Sessel, auf dem Sofa, Liegestuhl, im Bett, in der Badewanne, im Boot und am Strand. Kann man dahin immer seinen PC oder Laptop mitnehmen? Einen Laptop sollte man ja nicht den Fährnissen von Wasser und Sand aussetzen, und in den gemütlichsten Lagen lässt sich ein Buch immer unterbringen und halten, ein Bildschirm nicht ..." Na ja, jedermann und jedefrau sieht derlei anders. Manche mögen's halt lieber heiß mit zerfledderten Taschenbüchern einschließlich Butterflecken, Eselsohren und den Bakterien der Vorgänger.

        Das stärkste Argument für E-Books ist natürlich der Umweltschutz. Jeden Tag werden ganze Wälder gefällt und Flüsse verchlort, um Papier für die unersättliche Zeitungs- und Buch-Industrie zu produzieren. Wir behandeln ja bekanntlich unsere Erde, als ob wir noch eine zweite zur Reserve im Keller hätten.

        Zahlreiche Verleger setzen aufgrund der dramatischen Erfahrungen mit digitalen Musikkopien, die Surfer im Internet austauschen und damit eine ganze Industrie auszulöschen drohen, ihre Füße nun so vorsichtig, wie sich Igel lieben. Auch der Fall Stephen Kingschreckt ab. Er hatte den Download seiner Erzählung "Riding the Bullet" 500.000 mal für einen Dollar im Internet verkauft bis sie gehackt wurde und Raubkopien x-fach im Umlauf waren. Das Interessanteste für Autoren und Verleger ist inzwischen aber gerade der verbesserte Urheberschutz. (Aussagekräftiger ist der englische Begriff "copyright", also das Recht, Kopien herzustellen.) Während Druckbücher hemmungslos photokopiert werden können, erlaubt die moderne Software einiger E-Verlage eine unterschiedliche Verschlüsselung von Texten für jedes Gerät. Daher werden zur Lieferung die Lesegeräte oft mit ihren Nummern zertifiziert und mehr als 2, 4 oder 6 Kopien sind dann grundsätzlich auf anderen Computern nicht lesbar.

        Viel verwendet wird der Kopierschutz von Adobe. Auch die Medien-Gruppe Bertelsmann hat mit der Software-Firma Digital World Services ein System zum Urheberschutz, also ein Digital Rights Management (DRM) entwickelt. Es erlaubt eine "Superdistribution" von Büchern, Bildern und Musik. Die Informationen sind verschlüsselt und sollen nur dem zugänglich sein, der einen Schlüssel gekauft hat – für einmalige Nutzung, mehrmalige Nutzung oder auch einen, mit dem er das Werk kopieren und weiterverkaufen kann – unter finanzieller Beteiligung des Rechte-Inhabers. Dazu mag sich eine neue Computer-Generation der TCPA (Trusted Computing Platform Alliance), Palladium oder NGSCB (Next Generation Secure Computing Base) gesellen unter Federführung von Microsoft, die den "gläsernen Verbraucher" schaffen könnte. Da in dem Spiel Hase und Igel Hacker aber offenbar auf Dauer jedes System knacken, wird vielleicht eines Tages, eines Jahres eine Bezahlung von Text-, Musik-, Bild-Urhebern durch Verwertungsgesellschaften wie VG Wort erfolgen, die Abgaben bei Providern entsprechend den Download-Zahlen oder bei den Herstellern von Speichermedien je Gerät erheben. Die Aufteilung auf die Urheber wird kaum gerecht sein können, sie aber wenigstens vor dem Verhungern bewahren.

        Zunächst träumen viele Verlage noch einen optimistischen Traum von dauerhaften Preisen der E-Bücher in Höhe gedruckter Bücher aufgrund der Buchpreisbindung, obwohl ca. zwei Drittel der Kosten (Papier, Druck, Versand und Lagerhaltung, die damit verbundene Logistik, Entsorgung von Ladenhütern usw.) wegfallen. Der Markt wird derlei Blütenträume zerstören. In Amerika ist der “Standardpreis” eines elektronischen Bestsellers bei Amazon schon heute 9.99 $. Und auch hier wird der große Durchbruch der E-Bücher kommen, wenn sie – wie angemessen – nur einen Bruchteil von gedruckten Werken kosten.

Fundstellen

Aus all den genannten guten Gründen hat bei der vorletzten Frankfurter Buchmesse der Einzug von E-Büchern in Armeestärke bei einer Reihe von Verlagen wie der Haufe Verlagsgruppe, dem Campus Verlag, Ciando usw. begonnen, wenn auch in Deutschland bisher erst ein Tausendstel des Bücherumsatzes auf E-Books entfällt - im Gegensatz zu den USA, wo er z. B. bei Amazon schon ein Drittel ausmacht.

        Bestellungen sind auch möglich bei großen Internet-Buchhandlungen wie libri.de, buecher.de, buch.de, dem Giganten amazon.de, XinXii.com. Letzteres ist ein Angebot der Gentlemen's Digest Ltd, das für Autoren kostenlos E-Bücher zum Verkauf stellt und ihnen Verkaufspreis minus Mehrwertsteuer minus 30% Provision vergütet. Das Titel-Angebot in 600 Kategorien ist eindrucksvoll.

        Abgesehen von diesen großen Anbietern käuflicher Ware gibt es Websites, von denen Tausende von Gratis-ebooks heruntergeladen werden können: das deutschsprachige, wegen seiner Zerstückelung leider nur eingeschränkt brauchbare Portal gutenberg.spiegel.de, das Pendant gutenberg.net oder gutenberg.org, der mit über 30.000 weltweit größten Sammlung überwiegend englischer kostenloser elektronischer Bücher, gegründet 1971, wikibooks.org (auch inhalts-offene deutsche Lehrbücher), archive.org mit einer Reihe von open-access Portalen, justfreebooks.info, freebooksearch.net (mit zahlreichen Verweisen, auch für technische Literatur). Für Französisch Parlierende ist ebooksgratuits.com mit vielen Verweisen eine Fundgrube für Gratis-Lesefutter. Viel mehr können Sie googeln. Zehn Millionen digitalisierte Bücher hält books.google.com bereit, wie wir wegen der Streitereien mit Verlegerverbänden hinreichend aus der Presse wissen.

        Ich schätze besonders eBooks-Library.com. Man hat oft bei E-Büchern die Wahl zwischen Runterladen im Text-Format, bei denen sich durch das Scannen zahlreiche, gelegentlich sogar unerträglich viele Fehler eingeschlichen haben, und PDF, das nur die wenigen Druckfehler der Vorlage abbildet, aber meist das Mehrfache an Speicherplatz einnimmt. Das genannte Portal bietet sorgfältig korrigierte PDF-Dateien mit der Speicher-Anspruchslosigkeit des Text-Formats. Zudem findet sich hier eine besonders attraktive Auswahl interessanter Bücher vielerlei Art, auch die mich faszinierenden Werke von Somerset Maugham und Nobelpreisträger Rudyard Kipling. Sie sind psychologische Leckerbissen und lassen die Epoche des exotischen Raj wiederaufleben, der britischen  Kolonialzeit  in  Indien – einer  verlorenen  Welt.  Die Gestaltung ist  geradezu liebe-
voll, meist mit einem Foto des Buchautors (siehe Screen-shot), Lesezeichen, Aufruf von Seiten durch Miniatur-bilder. Dafür ist eine Benutzungs-Gebühr von 30 Britischen Pfund im ersten, 10 in jedem folgenden Jahr ein Trinkgeld.

Ein Kuriosum ist die Website truly-free.org des Menschen-freundes Burgomeister, der seine englische Bestseller-Bibliothek von ca. 1.700 E-Büchern “verleiht”.

E-Booksample

        Ratschlag des Juristen: Die Copyright-Gesetze in den verschiedenen Ländern  ändern sich gelegentlich. Beachten Sie beim Herunterladen und Weitergeben die jeweiligen Urheberrechte des Landes, in dem Sie sich betätigen.

Lesen

Die meisten Käufer von E-Büchern werden sie zunächst wohl auf ihren bewährten Arbeitscomputer herunterladen, sei es der heimische Desktop, das handliche Notebook, das viele Benutzer ohnedies auch unterwegs oft dabei haben, oder aber ein Hand-gehaltener Kleincomputer = Taschencompi, Organizer oder PDA (Personal Digital Assistant). Diese Winzlinge der Hersteller Apple (iPod), Palm, Handspring, Sony mit bestechender Bildqualität können ja noch viel mehr als E-Books darstellen: nämlich Termine programmieren, E-Mails senden und empfangen, Textdateien bearbeiten, Videos zeigen, Musik von MP3s abspielen, gelegentlich sogar gesprochene Befehle ausführen. Zusammen mit einer Tastatur (rollbar oder faltbar für die Reise) ergeben manche ein komplettes kompaktes Computer-System. Auch sie werden durch die Entwicklung von E-Ink oder E-Paper noch kleiner, leichter und sparsamer werden. Spätere Modelle bekommen vielleicht sogar dann noch ausfahrbare Hubschrauber-Rotoren = Unterwasser-Propeller. Auch einige E-Buch-geeignete Mobiltelefone wie das Flaggschiff iPhone, der Blackberry usw. und alte und neue Kurzgeschichten dafür erschließen neue Lesergruppen und geben der E-Buch-Idee neuen Schwung. Schön zum Lesen im Flugzeug, Zug, Bus oder am Steuer des eigenen Boliden. ;-)

Ebook-Reader

Lange hatten sich spezielle Lesegeräte wie das Rocket-eBook oder Gemstar nicht durchgesetzt, da zu teuer, schwer und unhandlich. Nach Amerika begann nun mit der letzten Frankfurter Buchmesse auch in Europa der Konkurrenzkampf mobiler Ebook-Reader wie Kindle I + II von Amazon, Sony Reader PR505 + 600, eRey der Philips-Gruppe, Bookeen Cybook, bebook, iLiad, usw. Meist wird das Kunststoff-Display der amerikanischen E-Ink Corporation benutzt, das allerdings wegen des Hersteller-Monopols im Verkaufspreis allein mit 60 $ zu Buche schlägt. Unter einem transparenten Plastikfilm liegen Millionen von negativ geladenen schwarzen und positiv geladenen weißen Mikrokapseln mit dem Durchmesser eines Menschenhaares (oder Kügelchen mit einer schwarzen und einer gegenpoligen weißen Hälfte). Unter Spannung bilden sie Buchstaben oder Zeichen. Sie verharren meist in ihrer Position, auch wenn die Stromzufuhr unterbrochen wird. Erst ein erneuter Stromstoß ändert die Anordnung, zeigt also eine neue Seite, bis zu 8.000 Mal mit einer Akkuladung. Im Gegensatz zu einem normalen Computerschirm sieht das Material wie eine herkömmliche Papierseite aus. Die Helligkeit ist bis zu sechsfach von Papier. Es präsentiert mit ca. 80 Bildpunkten pro Inch (= Zoll) präzise schwarzen Text auf weißem Grund, muss nicht – wie andere Computer-Bildschirme – von hinten ausgeleuchtet werden, seine Schrift verblasst nicht im Sonnenlicht und ist auch noch von der Seite aus bis hinunter auf 10° zu lesen. Vor allem flimmert es nicht, ist also Augen-schonend. Auf die Lesegeräte können Hunderte normaler Bücher heruntergeladen werden. Zusätzliche SD-Speicherkarten vervielfachen die Kapazität auf Tausende von Büchern. Man kann also problemlos eine riesige digitalisierte Enzyklopädie oder eine häusliche Bibliothek in die Tasche stecken. Damit könnte man sich auch schon mal auf eine einsame Insel zurückziehen ... wenn man einen Solar-Generator zum Seitenwechsel hat. Eingebaute Solarzellen mögen aber auch das bald überflüssig machen. Neuerdings gibt es auch farbige Bildschirme, zum Preis höheren Gewichts und kürzerer Akku-Leistung. Und all das ist erst der Anfang der neuen Entwicklung! Natürlich werden auch die Preise durch zunehmende Konkurrenz von derzeit 200 bis 300 Euro und mehr fallen.

        Mit E-Paper ist die Möglichkeit biegsamer Seiten und eines Preis-Konkurrenzkampfes mehrerer Firmen gegeben. Noch steht in den Sternen, welches Prinzip sich über die Jahre für welche Anwendungen wie E-Books, aber auch Zeitungen, Zeitschriften, Akten endgültig durchsetzten wird. Dann mag auch der britische Bestseller-Autor Frederick Forsythe zu seinem Recht kommen: "Niemand hat Lust, am Bildschirm zu lesen. Die Leute wollen etwas haben, das wie ein Buch aussieht und sich wie ein Buch anfühlt. Wenn Computer das schaffen, geht die Sache vielleicht anders aus."

        Die derzeit auf dem europäischen Markt erhältlichen Lesegeräte sind mit technischen Merkmalen weitgehend aufgeführt in ebookreader-info.de und mobileread.com. Zu ihnen gesellen sich noch besonders interessante wie die neuen Geräte von Hanvon (China): N516, das derzeit billigste auf dem Markt, N518 (vertrieben von Hexaglot/Langenscheidt) sowie N526, und das Story von Iriver (Südkorea). Wie das Kindle I und II von Amazon haben Story und N526 Tastaturen, die man m.E. vielleicht besser platzsparend ein- und ausschaltbar als Berührungsfläche in den Bildschirm verlegt hätte, und auch sonst die wohl reichhaltigste Ausstattung aller Geräte. Das Story, angeboten von der Buchhandelskette Hugendubel, erscheint ausgereift und mit Diktierfunktion, MP3-Spieler, Kalender für Notizen, eingebautem Mikro für Diktate und Lautsprecher sehr reichhaltig. Das N526 ist mit gleichfalls Diktierfunktion und Kalender, Mikro, Lautsprecher, MP3-Player, zudem Stift für den Bildschirm zum Text-Markieren und -Kommentieren, Handschrifterkennung mit Umsetzung in Druckschrift, Vorlesen englischer Bücher der Traum von Klein-Mäxchen von der eierlegenden Milchsau auf dem Gebiet. Es war auch meiner. Leider beförderte ein untechnischer Techniker das letzte freie Exemplar durch Fallen lassen ins Jenseits. Aus der Traum! Zwar klappten bei der Nullserie noch nicht alle Funktionen. Aber es kann bei den tüchtigen Chinesen nur eine Frage weniger updates der jetzt ausgelieferten ersten Geräte sein, bis alles zufriedenstellend läuft. Denn Hanvon ist einer der großen Spieler auf dem Welt-Elektronik-Markt mit 300.000 im ersten Jahr in Amerika verkauften Lesegeräten. Wenn sich da noch eine englisch-deutsche Übersetzung mit Doppelklick zur Wort-Markierung und Hotkey (Tastenkombination) zur Übersetzung einbauen ließe ... Im einstellbaren Querformat hätte ein Übersetzungsfenster ja Platz.

        Das jetBook von Ectaco hat schon jetzt eine vielfache Übersetzungsmöglichkeit, aber das Eintippen durch 10 Tasten à la handy ist etwas umständlich. Ähnliches gilt für das rumänische Pocketbook 360° mit länglicher Navigation zum gewünschten Wort. Bei dem Sony Touch 600 löst Doppelklick sogar mit dem Fingernagel zwar keine Übersetzung, aber eine englisch-englische -Worterklärung aus dem Oxford Dictionary aus.

        Das Kindle bietet die Möglichkeit, per Funk sogar gratis die ca. 300.000 überwiegend englischen Amazon-Bücher im hauseigenen Format herunterzuladen. Ein integriertes Modem erlaubt auch bei einigen anderen Herstellern ohne Umweg über den PC, Titel auf das Online-Bücherregal im Lesegerät zu laden. Ich finde das für mich wenig nützlich, da ich ja auch andere käufliche und kostenlose Texte lesen und zweckmäßigerweise eher im Computer verwalten möchte, als sie einzeln direkt in den Leser zu laden. Aber der direkte Download ist natürlich sehr hilfreich für Leseratten ohne Computer.

Die Zukunft ist jetzt!

        Falls Sie übrigens wie ich im Liegen computern, weil das Gehirn dann besser durchblutet wird, Ihr Rücken keinen Ärger macht oder Sie einfach bequem sind, empfehle ich – während Sie auf Ihr Lesegerät warten – für Ihr Notebook auf Bett oder Sofa eine schräge Arbeitsplatte auf vier Lattenbeinen. Das hilft auch bei der Belüftung des Compis.

Klaus G. Müller, 2009