beneventana
Beneventana, Halbunziale, 8. - 13. Jh.

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c c   l l   s s
d d   m m   t t
e e   n n   u u
f f   o o   v v
g g   p p   x x

Diese langobardische Buchschrift des Mittelalters war vom viii. bis xiii. Jahrhundert in Gebrauch und vor allem in Süditalien verbreitet. Die älteren Formen haben sich seit Mitte des viii. Jhs. aus den süditalienischen Halbkursiven ausgebildet. Die jüngeren Formen sind vom xi. bis zum xiii. Jh. in Gebrauch. Einzelne Beispiele sind auch noch bis ins xvi. Jh. nachweisbar. Aus ihr entwickelt sich im xiii. Jh. die Rotunda. Ihre schönste und höchste Ausprägung erreichte sie in Montecassino, dem Kloster des Benedikt von Nursia. Vereinzelt wird sie auch als Langobarda, Longobarda oder Longobardisca bezeichnet. Kennzeichnend sind gleichmäßige aber eckige Buchstaben, bei denen die Schäfte stark gebrochen sind. Leitbuchstaben sind das cc-förmige a, das e mit langem Mittelstrich und Oberlänge, das g mit offener Rundung oben und unten sowie das t mit tief geneigtem Querbalken.
Wegen der im Laufe der Zeit immer stärkeren Übertreibung der eckigen Form, die zu einer zunehmenden Unlesbarkeit führte, ließ Friedrich II. ihre Verwendung in Edikten von mccxx und mccxxxi verbieten.